Ein Beitrag von von Tabea Steeger, Lene Päßler und Manuela Weinhold
Einer der drastischsten Sätze aus dem Interview mit Marcel ist dieser:
Marcel G.: Also ich fand das ziemlich heftig in meiner Ausbildung als ich das erste Mal Schweineköpfe knacken musste. Also die mussten halt vorher rasiert werden, der Sehgang und der Gehörgang mussten rausgeschnitten werden, anschließend wurden die Köpfe gebrüht und ich musste die dann mit dem Kiefer aufknacken, um an das Backenfleisch zu kommen, das halt für die Leberwurst und die Sülze verwendet wird.
Desirée B.: Wie hat sich das angefühlt als du dahin gestellt wurdest und dir jemand gesagt hat: „Jetzt knack mal so ′nen Schweinekopf auf?“
Marcel G.: Das war am Anfang ein komisches Gefühl, aber ich mein′, ich war ja schon mit dem Umgang mit Fleisch gewöhnt und hatte deshalb vielleicht nicht so ein großes Problem damit. Hat ganz gut geklappt.
Desirée B.: Und heute, wie fühlt sich das an?
Marcel G.: Hab ich gar kein Problem mehr mit, das ist halt wie der Tischler halt sein Holz hat, hab ich mein Fleisch womit ich arbeite.
Desirée B.: Also das ist zur Routine geworden?
Marcel G.: Ja klar, man darf da gar nicht dran denken, woher das kommt oder dass das Tier überhaupt mal gelebt hat.
Die Materialien, mit denen Menschen arbeiten, erlauben ihnen ihre Kreativität zu zeigen, sich auszuprobieren, schöpferisch zu sein. Das ist auch für einen Fleischer oder Metzger so. Und doch hat man den Gedanken als Außenstehende, dass Fleisch und Holz nicht das Gleiche sind. Man denkt an den Tod der Tiere, an das “Töten müssen”, aber auch an den Geschmack und die Sinnlichkeit, die damit verbunden sein kann.
Ideen für den Unterricht
Erzählen Sie von den letzten Produkten, die sie hergestellt, entwickelt oder produziert haben.
Entwickeln Sie eine Mindmap zum Wert des Produktes anhand folgender Fragen:
Welchen Wert hat das Produkt für Sie? Für den Firmeninhaber? Für den Verkäufer Für Kunden? Für die Gesellschaft?
Leiten Sie aus den Wertunterschieden mögliche Handlungsoptionen ab.
Tauschen Sie sich in der Lerngruppe über Ihre Ergebnisse aus.
Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit der Beurteilung der Schöpfung in Gen 1,1–2,4b.
Entwickeln sie Leitlinien für einen verantwortungsvollen Umgang mit Schöpfung.