„Ihr sollt über sie herrschen!“

Mar­cel verdelt ein Mate­r­i­al, das er selb­st nicht geschaf­fen hat. Er ist sich bewusst, dass zur Ausübung seines Berufes Tiere ster­ben müssen. Sein Beruf geschieht auf Kosten ander­er. Wenn wir Fleisch essen, leben wir auch auf Kosten ander­er, deren Leben wir nicht schaf­fen kön­nen …

Kategoriale Bezüge von Beruf und Religion

Moral – Prof­it — Schöp­fungsauf­trag – Leben – Töten – Essen — Tier als Pro­dukt – Macht

Kompetenzen

  • Die Schüler/innen geben bib­lis­che Grundgedanken zur Geschöpflichkeit in eige­nen Worten wieder.
  • Die Schüler/innen reflek­tieren die ethis­che Ver­ant­wor­tung gegenüber dem Geschöpf “Tier” vor dem Hin­ter­grund der mod­er­nen Massen­tier­hal­tung und find­en eine eigene ethis­che Posi­tion.
  • Die Schüler/innen kom­mu­nizieren und beurteilen ihre Ein­stel­lung kri­tisch in ihrer Lern­gruppe.

 

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TEXT 1: Aus der 1. Schöp­fungserzäh­lung (Gen 1,28)
“Gott seg­nete sie (die Men­schen) und Gott sprach zu ihnen: Seid frucht­bar und ver­mehrt euch, bevölk­ert die Erde, unter­w­erft sie euch und herrscht über die Fis­che des Meeres, über die Vögel des Him­mels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. ”

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Auf Fleisch verzicht­en?

Vie­len Men­schen fällt es schw­er, auf das tägliche Stück Fleisch zu verzicht­en, dabei wis­sen wir dass unser Fleis­chkon­sum Tiere und auch Men­schen lei­den lässt. Tausenden von Kindern ster­ben an Hunger, denn etwa 40 % der weltweit gefan­genen Fis­che,  50 % der weltweit­en Getrei­deernte und ca. 90 % der weltweit­en Sojaernte wer­den an die „Nutztiere“ der Fleisch- und Milchin­dus­trie ver­füt­tert.  80 % der hungern­den Kinder leben in Län­dern, die einen Nahrungsüber­schuss pro­duzieren, doch die Kinder bleiben hun­grig und ver­hungern, weil der Getrei­deüber­schuss an Tiere ver­füt­tert bzw. exportiert wird. Wenn man um die Welt reist, kann man sehen, wie arme Län­der ihr Getrei­de an west­liche Län­der verkaufen und ihre eige­nen Kinder hungern lassen. Und wir ver­füt­tern das Getrei­de dann an „Nutztiere“, nur damit wir ein Steak essen und uns Wurst auf´s Brot leg­en kön­nen. Jed­er Stück Fleisch, das wir essen, ist wie ein Schlag in das Gesicht eines hun­gri­gen Kindes. Kön­nen wir das ver­ant­worten? Wo bleibt da die Ethik beim Essen, wo die Sorge um das Wohl aller Men­schen?

„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“, stellte Bertolt Brecht schon vor Jahrzehn­ten fest. Heute gilt wohl eher: Erst kommt das Fressen, dann kommt der Prof­it und anschließend ist kein Platz mehr für die Moral.

Ellen Gradtke

  1. Lesen Sie den Text in Einze­lar­beit und geben Sie ihn mit eige­nen Worten wieder.
  2. Ver­gle­ichen Sie die Aus­sagen dieses Textes mit dem Zitat aus Gen­e­sis 1,28 und erläutern Sie, was Sie unter den Aus­drück­en „unter­w­erft sie euch“ und „herrscht über sie“ ver­ste­hen.
  3. Der Fleis­cher­lehrling Mar­cel G. sagt über sich und seinen Beruf: „Ein Schwein­erück­en ist mein Mate­r­i­al, wie das Brett für den Tis­chler. Trotz­dem will ich nicht vergessen, dass ein Tier dafür gestor­ben ist und dass man deswe­gen damit sorgsam umge­hen muss.“
    Beurteilen sie vor dem Hin­ter­grund dieser Aus­sage ihren Fleis­chkon­sum bzw. unseren Umgang mit Nutztieren.
  4. Welche Auswirkun­gen hat das Essen von Fleisch für die Umwelt und die Men­schen?
  5. Wie beurteilen Sie den fol­gen­den Satz von Leonar­do da Vin­ci (ital­ienis­ch­er Maler und Uni­ver­sal­ge­nie, 1452–1519): „Es wird ein Tag kom­men, an dem die Men­schen über die Tötung eines Tieres genau­so urteilen wer­den, wie sie heute die eines Men­schen beurteilen.“

Hin­weis Meth­ode

Arbeit­sauf­trag 2 nach der “Think-Pair-Share-Meth­ode”: Tauschen Sie sich nach etwa 15 min. mit ein­er Mitschü­lerin oder einem Mitschüler einige Minuten aus, die andere Bilder und Texte zum The­ma hat­te. Anschließend wer­den wir Ihre Ergeb­nisse im Plenum besprechen.

Vegan — die gesündeste Ernährung überhaupt?

Was heißst veg­an? Welche Argu­mente nen­nen deren Befür­worter und wie stich­haltig sind sie? Für Tiere ist eine veg­ane Ernährung logis­cher­weise bess­er, weil hier auf jegliche tierische Pro­duk­te verzichtet wird.

  • Informieren sie sich über die veg­ane Ernährung anhand der Beiträge in den fol­gen­den Links der ProVe­g­an Stiftung (http://www.provegan.info/de/footer/impressum/). Berück­sichti­gen Sie bei Ihrer Lek­türe, dass die Autoren inter­es­sen­geleit­et sind und informieren Sie sich auch mit Hil­fe kri­tis­ch­er Stim­mern.
  • Acht­en Sie bei den Artikeln beson­ders auf die Bilder und deren Wirkung.
  • Nehmen Sie beson­ders Stel­lung zu den Argu­menten, die unter dem Stich­wirt der religiösen Gründe genan­nt wer­den.

 

Hier die Links:

  1. Die gesün­deste Ernährung: http://www.provegan.info/de/vegan/die-gesuendeste-ernaehrung/
  2. Für Men­schen­rechte: http://www.provegan.info/de/vegan/fuer-menschenrechte/
  3. Die moralis­chen Gründe: http://www.provegan.info/de/vegan/die-moralischen-gruende/
  4. Tier­schutz und Tier­rechte: http://www.provegan.info/de/vegan/fuer-tierschutz-und-tierrechte/
  5. Kli­ma und Umweltschutz: http://www.provegan.info/de/vegan/fuer-klima-und-umweltschutz/
  6. Der religiöse Grund: http://www.provegan.info/de/vegan/der-religioese-grund/