Stephen K. interviewt Felix J.
Sie sind beide in der Ausbildung zum Landwirt, Stephen in einer Agargenossenschaft, Felix in einem Familienbetrieb. Die Firmen sind ganz unterschiedlich und doch kennen beide ganz ähnliche Probleme. Und eines der größten Probleme für die Auszubildenden ist das schlechte Image, unter dem die Branche und die Berufsgruppe leidet.
Denn so wie Landwirte in manchen Castingshows dargestellt werden, sind sie gar nicht. Die Klischees nerven. Da werden einfach Unwahrheiten erzählt.
Der Beruf ist anspruchsvoll und abwechslungsreich. Als Bauer braucht man einen Blick für das Lebendige, für die Kühe und den Weizen. Und man braucht Verständnis für den Traktor, wenn man mit GPS pflügt und für den PC, wenn man im Melkkarussell für 650 Milchkühe verantwortlich ist. Man muss aktuelle Trends aus Chemie und Gentechnologie einschätzen können und natürlich braucht man einen Blick für ökonomische Fragen, z.B. warum denn Eier eigentlich so billig sind?
Und dann erzählt Felix, wie er mal einen Kunden im Supermarkt angesprochen hat, der sich gerade über die Eierpreise beschwerte. Ob er denn wüsste, wie ein Huhn lebt, das so billige Eier legen muss. Wertschätzung muss sich auch in angemessenen Preisen zeigen oder im Verzicht auf Fleisch und Eier und Milch. Die Qualität ist in der Landwirtschaft ein sehr enges Korsett, erfährt das Drehteam.
Aber es gibt in diesem Interview nicht nur die Klage. Es gibt auch den Stolz auf das Geschaffene und auf Familientraditionen und die Liebe zum Beruf. Und ich merke: Bauern sind sehr kommunikative Menschen, jedenfalls die zwei, denn reden können sie.
Das Videointerview und die didaktischen Materialien finden sich demnächst auf diesen Seiten.