Mehr als nur geschnittene Haare

Vidal Sas­soon ent­deck­te den “Bob” der 20er neu und rev­o­lu­tion­ierte den Blick auf weib­liche Frisuren. Seine Ideen für geometrischen Schnitte ent­nahm er der Bauhausar­chitek­tur. Schlichte For­men und der Verzicht auf Deko soll­ten die natür­liche Bewe­gung unter­stützen und der Kopf­form der Kundin schme­icheln.

Sas­soon wollte die gegebene Schön­heit zeigen und nicht ein Zer­rbild von Men­schlichkeit durch Haar­lack “betonieren”. In seinen Frisuren zeigte sich ein gesellschaftlich­er Umbruch. Und durch ihn wurde das Friseurhandw­erk wieder zur Kun­st.

Kom­pe­ten­zen
Ethis­che Her­aus­forderun­gen im beru­flichen Leben wahrnehmen, die christliche Grundle­gung von Werten ver­ste­hen und eine eigene Posi­tion for­mulieren kön­nen.

Kat­e­go­ri­ale Berufs­bezüge
Men­schen­bild, Empathie, Ver­ant­wor­tung, Gren­züber­schre­itun­gen

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen
Vidal Sas­soon im Inter­view mit Gabriela Her­pell in der SZ: Der Mut von Frauen wird chro­nisch unter­schätzt
Die Sas­soon-Col­lec­tion 2013: http://www.sassoon-salon.de/wp-content/uploads/383/Sassoon_Iconic_preview.pdf
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Arbeits­for­men
Inter­view­analyse; Vine-Videos

Wenn man etwas Neues macht, muss man auf die Reaktionen gefasst sein

Glauben Sie, es hat die Frauen stärk­er gemacht, ihr Haar so zu tra­gen? Ihre Schnitte waren kantig, streng.
Streng? Das Haar kon­nte endlich schwin­gen! Außer­dem habe ich den Schnitt immer dem Typ ein­er Frau angepasst. Ich habe die Form ihres Gesichts und ihre Wan­gen­knochen betont. Das hat das Beson­dere an jed­er Frau her­vorge­hoben. Und so hat sie sich dann auch gefühlt: einzi­gar­tig. Das mag sie gestärkt haben.

Die Frisuren vorher haben vom Gesicht abge­lenkt?
Natür­lich. Diese hoch aufgetürmten Haare, diese Haarteile! Ich habe das Funkeln in den Augen der Frauen gese­hen, wenn sie sich mit ihrem neuen Schnitt im Spiegel ange­se­hen haben. Und Sie wis­sen ja, es kom­men auch Frauen weinend vom Friseur.

Sie wollen jet­zt nicht behaupten, das sei Ihnen nie passiert.
Ist passiert, na klar. Mit der Schaus­pielerin Geor­gia Brown zum Beispiel, die die Nan­cy in Oliv­er spielte. Das war ein Musi­cal nach dem Roman Oliv­er Twist von Charles Dick­ens, ein riesiger Hit in Lon­don und später auch in New York. Vor der Pre­miere kam Georgie in meinen Salon und wollte eine neue Frisur haben. Ich schnitt ihr Haar ziem­lich kurz. Sie sagte: »Du hast meine Kar­riere ruiniert.« Am näch­sten Tag rief sie an und entschuldigte sich dafür, so einen Auf­s­tand gemacht zu haben. Denn alle ihre Fre­undin­nen fan­den, dass sie toll aus­sah.

Trotz­dem kein guter Moment. Es ist ja auch eine große Ver­ant­wor­tung, eine Frau ganz und gar umzugestal­ten, ihren Typ so zu verän­dern.
Aber ich wusste, dass ich kon­se­quent sein musste. Und dass die Rich­tung stimmte. Es ist ja immer so: Wenn man etwas ganz Neues macht, muss man auf solche Reak­tio­nen gefasst sein. Es dauert Jahre, bis sich das Auge des Men­schen an neue For­men gewöh­nt. Mies van der Rohes Sea­gram Build­ing in New York wollte am Anfang auch nie­mand sehen.
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/34793/Der-Mut-von-Frauen-wird-chronisch-unterschaetzt

  1. Geben Sie das Inter­view mit eige­nen Worten wieder.
  2. Erläutern Sie Zusam­men­hänge zwis­chen Friseurkun­st und Men­schen­bild, die Sie in Sas­soons Äußerun­gen ent­deck­en.
  3. For­mulieren Sie eine eigene Posi­tion dazu.

Vines

  1. Ver­gle­ichen Sie die die Frisuren der Fotos und ver­muten Sie Lebens­ge­fühl und Welt­bild der “Kundin­nen”.
  2. Erzählen Sie von Kun­den­wün­schen aus Ihrer Aus­bil­dung­sprax­is.
  3. Tauschen Sie sich über Strate­gien zur Kun­den­ber­atung aus.
  4. Gener­ieren Sie Vine-Videos zu Ihren Top-Frisuren.