Marcel G. absolviert eine Fleischerlehre und arbeitet gerne mit Fleisch. Dabei blendet er bewusst aus, dass die Tiere, mit denen er arbeitet, zuvor getötet werden müssen. Zugleich plädiert er für einen bewussten Fleischkonsum im Blick auf die Qualität des Fleisches einerseits und eine Minimierung der Massentierhaltung andererseits.
Kategoriale Bezüge von Beruf und Religion
Professionalität — Verantwortung — Bewahrung der Schöpfung — Tierschutz — Vegetarier — Veganer
Kompetenzen
Die Auszubildenden reflektieren den Zusammenhang von Fleischkonsum und der Tötung von Tieren, finden eine eigene Position zur Problematik und kommunizieren diese in der Lerngruppe vor dem Hintergrund einer biblisch geprägten Verantwortungsethik.
Desirée B.: Wie hat sich das angefühlt als du dahin gestellt wurdest und dir jemand gesagt hat: „Jetzt knack mal so ′nen Schweinekopf auf?“
Marcel G.: Das war am Anfang ein komisches Gefühl, aber ich mein′, ich war ja schon mit dem Umgang mit Fleisch gewöhnt und hatte deshalb vielleicht nicht so ein großes Problem damit. Hat ganz gut geklappt.
Desirée B.: Und heute, wie fühlt sich das an?
Marcel G.: Hab ich gar kein Problem mehr mit, das ist halt wie der Tischler halt sein Holz hat, hab ich mein Fleisch womit ich arbeite.
Desirée B.: Also das ist zur Routine geworden?
Marcel G.: Ja klar, man darf da gar nicht dran denken, woher das kommt oder dass das Tier überhaupt mal gelebt hat.
Desirée B.: So was blendest du aus?
Marcel G.: Ja, muss man in dem Beruf! […]
Desirée B.: Musstest du denn schonmal ein Tier töten? Wurdest du damit schonmal vertraut gemacht?
Marcel G.: Also, wir haben mit der Klasse mal einen Besuch auf dem Schlachthof gemacht, aber selber ein Tier töten musste ich zum Glück noch nicht! Man weiß wie das in der Theorie abläuft und was da geschieht, aber näher hineingehen musste man da nicht. Das ist halt noch mal so ein Fachbereich, wo man sich als
Metzger drauf spezialisieren kann.
Desirée B.: Also du sagst: „Zum Glück nicht“, also du bist schon ganz froh, dass wäre jetzt nicht so das, was du unbedingt machen möchtest?
Marcel G.: Also, das ist auch keine leichte Arbeit. Ich denke mal, das ist auch körperlich belastender als der Job, den ich hab. Aber an und für sich würde ich nicht gerne Tiere töten. Ist immer im Hintergrund, dass es ein Lebewesen ist und auch Gefühle hat. Also ich bin froh, dass ich nur mit dem fertigen Produkt arbeiten muss.
- Lesen sie den abgedruckten Auszug aus dem Interview und geben die Position Marcels zum Töten und Fleischkonsum in eigenen Worten wieder.
- Beschreiben sie die Gefühle, die Marcel G. äußert.
- Welche Gefühle haben sie angesichts der Arbeit eines Fleischers und Ihres eigenen Fleischkonsums? Teilen Sie Ihre Gefühle und Einstellungen mit Ihrem Nachbarn/in.
Haben Tiere Gefühle?
Zur Weiterarbeit finden Sie in den folgenden Videosequenzen unterschiedliche Meinungen und Einstellungen zum Umgang mit Nutztieren — wie er in der Realität aussieht bis hin zu Vorstellungen, wie es anders und besser sein könnte. Zur Bearbeitung der Videos bilden Sie Kleingruppen.
- Gucken Sie sich die folgenden Videos an und halten Sie die Inhalte stichwortartig fest.
- Bringen Sie je für sich die genannten Argumente in eine sinnvolle Systematik und fassen Sie so die unterschiedlichen Meinungen der Videos zusammen.
- Vergleichen und diskutieren Sie ihre Ergebnisse mit den anderen Auszubildenden ihrer Kleingruppe.
- Fertigen Sie als Ergebnis ein Plakat (Padlet oder auch andere Präsentationsform), auf dem die Positionen und Argumente zur Nutztierhalktung sichtbar werden.
- Formulierren Sie abschließend für sich selbst eine Position zur Nutztierhaltung heute.
Falls Sie keine eindeutige Position für sich formulieren können, bennennen Sie ihre offenen Fragen.
Hinweis: Ein Mindmap kann auxh mit Hilfe des Programms ActivInspire (http://www.prometheanworld.com/de/german/education/products/classroom-software/activinspire/) am Active-Board festgehalten und gespeichert.
1. Videoauswahl zur Nutztierhaltung:
https://www.youtube.com/watch?v=n1seP_nNN7A
2. Videoauswahl zur Frage des Flkeischkonsums